Freitag, 30. Oktober 2009

Dienstantritt


Schluss mit lustig - ab jetzt wird gschafft! Ich habe meinen Dienst als Manager in der Lifupa Lodge angetreten. Die Lodge liegt mitten im 2.300 QKM grossen Kasungu National Park an einem kuenstlich angelegten See. 60 KM weg von der naechsten Ortschaft gibt es rund um den See nix, niente, nothing, als dichte Buschvegetation.


Ich hab ne Ausnahmegenehmigung die mir erlaubt im Park Motorrad zu fahren, sofern ich mich an 2 Regeln halte:
1. Beachtung der Vorfahrtsregeln.

Damit hab ich kein Problem. Schliesslich will ich nicht versehentlich eines der possierlichen Tierchen ueberfahren.
2. Helm ab bei der Fahrt durch den National Park - er schraenkt das Sichtfeld zu stark ein. Entlang der schmalen Pfade, umgeben von dichter Vegetation koennte ein Elefant ploetzlich neben mir stehen, ohne dass ich ihn bemerke. Die Dichkhaeuter bewegen sich auf riesigen Samtpfoten erstaunlich leise.
Beim Motorradfahren aus Sicherheitsgruenden den Helm abnehmen - auch mal was Neues!

Ich schlafe seit mehr als 50 Naechten im Zelt. Jetzt hab ich wieder ein Bett, und was fuer eines!
Wir haben in der Lodge 16 Chalets in traditioneller Rundhuettenbauweise mit Schilfdach.

Bis ich mein eigenes Apartement beziehen kann, bewohne ich eines der Chalets.
Morgens erhebt sich die Sonne als gluehender Feuerball hinter dem See. Ich beobachte den Sonnenaufgang gemuetlich im Bett liegend durch die riesige Glasfront des Chalets. Im Wasser lassen Hippos ihre massigen Koerper traege dahintreiben. Spaeter gesellt sich, wie taeglich um diese Jahreszeit, eine Herde Elefanten dazu.
Diese Szenerie ist allemal einen Eintrag in das Ranking der Toperlebnisse wert.

Ich sitze mit Thomas auf der Restaurantterasse, um meine Aufgaben zu besprechen:
Buchhaltung, Erledigung der Einkaeufe im 200 KM entfernten Lilongwe, Bedienung und Wartung der Generatoren (Strom gibts nur abends), Game Drives mit Gaesten, bei Walking Safaris hol ich mir nen bewaffneten Scout des National Parks dazu, kleinere Reparaturen, Koordinierung der Dienstplaene und Supervisor fuer die 15 Angestellten, und, und, und...
Wie oft werde ich in meinem Leben wohl noch dienstliche Besprechungen fuehren, bei denen manche Saetze vom maechtigen Bruellen der Nilpferde uebertoent werden und Baby-Elefanten hinter mir vergnueglich im Wasser plantschen?

Lust auf Malawi bekommen und vlt. noch n paar Tage Urlaub + n bischen Kleingeld uebrig?
Es gibt keine Direktfluege nach Malawi, dafuer interessante Zwischenstops in Nairobi, Addis Abeba oder Johannesburg. Ich wuerde mich ueber Besuche auf "meiner" Lodge freuen.
Und mein lieber Herr Gesangsverein - das Land und diese Lodge sind allemal eine Reise wert: Jetzt als ich grad ein paar handschriftliche Notizen fuer diesen Artikel mach, hat sich ne kleine Herde Elefanten entschieden, der Lodge nen Besuch abzustatten und marschiert vor meiner Nase im Garten herum. Was fuer ein faszinierender Anblick!
Dem ersten vertrauenswuerdigen Fruehbucher :-) stelle ich hier meine Monsterkuh kostenlos zur Verfuegung!
Meine malawische Handynummer: 00265 993 736618
Die Lodgenummer (auch Handy): 00265 999 768 658
Internetzugang werde ich die naechsten Wochen nur bei meinen Shoppingtouren in Lilongwe haben. Neue Tagebucheintraege + Mails beantworten kann daher etwas laenger als ueblich dauern.
Schwer schuftende Gruesse
Bernd

Keine Kommentare: