Samstag, 3. Oktober 2009

Okavango Delta und Game Drives


In Angola entspringt der Okavango River. Auf seinem 1.500 KM langen Weg Richtung Suedosten schafft er es nicht in einem Meer zu muenden. Stattdessen verlieren sich die gewaltigen Wassermassen in Form eines riesigen Faechers in den topfebenen Weiten der Kalahari. So entsteht das Okavango-Delta, ein Sumpfgebiet von der Groesse Schleswig-Holsteins. Das grosse Naturwunder Botswanas bietet Lebensraum u.a. fuer Hippos, Krokodile, Millionen von Voegeln und derzeit auch fuer deutsche Motorradhelden.
Wir relaxen seit Tagen in Maun, einer 50.000 Einwohnerstadt am Rand des Deltas im Old Bridge Backpackers: Ne grosse offene Bar mit reetgedecktem Dach von dicken Baumstaemmen gestuetzt, Sitzgruppen unter einem maechtigen Feigenbaum direkt an einem der grossen Zufluesse zum Delta, Duschen unter freiem Himmel mit bambuseingefassten Waenden, gutes Essen und interessante Gespraeche mit Travellern aus England, Spanien und den USA - der perfekte Platz um zu entspannen.



So manches Highlight Afrikas laesst sich nicht mit der Kamera festhalten, sondern nur mit dem Gehoer erfassen. Nachts am Fluss zu sitzen und dem Konzert aus tausenden von Froschkehlen zu lauschen, dem Phil Collins mit seinem "One more night" aus den Barlautsprechern nicht viel entgegenzusetzen hat, gehoert definitiv dazu.

Hauptverkehrsmittel im Delta sind Mekoro - Einbaeume aus SausageTrees oder Ebenholzbaeumen. Mekoro werden aehnlich den venezianischen Gondeln von "Polern" mit langen Staeben durch das Delta bewegt. Auch die Faszination einer Mokorofahrt kann nur schwer auf der Speicherkarte einer Kamera gespeichert werden. In voelliger Stille, den Kopf knapp ueber der Wasseroberflaeche, durch Wasser und Schilf zu gleiten, dabei Voegel zu beobachten und hier und da Bueffel oder Elefanten auf einer Insel zu sehen - ein Fest fuer die Sinne!

Was sind Game Drives? Ich wusste bis vor kurzem nicht, was hinter der Hauptattraktion des halben Kontinents steckt. "Game Drive" klingt jedenfalls vielversprechender als die deutsche Erklaerung dafuer: Pirschfahrten im Auto durch die riesigen Nationalparks, um Afrikas Wildlife zu spotten.
Unser Game Drive im Moremi-Nationalpark hielt alles von dem was er versprach:
Die ueblichen Verdaechtigen Giraffe, Impala und Strauss sind reichlich vorhanden. Dazu als Highlights 2 Loewenmaennchen aus naechster Naehe, die im Schatten liegend einen gerissenen Bueffel vor den kreisenden Geiern bewachen, die grosse Elefantenherde mit Jungtieren, die mit ihren massigen Koerpern beinahe lautlos durch den Busch ziehen und das Rudel WildDogs, die ein direkt am Wegrand erlegtes Impala sehr geraeuschvoll verzehren, waehrend die bereits satt gefressenen WildDogs drumherum Wache stehen.


Giraffen sind uebrigens sehr "gschamige" Zeitgenossen. Witzig, diese possierlichen Tierchen - Naehert man sich mit dem Auto dann spurten sie nicht davon, sie versuchen vielmehr sich hinter einem Baum zu verstecken, was nicht immer ganz gelingt:

Und schliesslich gelang es auch noch ein Exemplar der Gattung "Germanus Homo Sapiens Female" mit besonders herzlicher Ausstrahlung fuer ein Foto einzufangen:

Heike - eine "alte" Freundin von Peter, die in Maun ihre Leidenschaft, die Fliegerei, lebt. Mehr zum Erlebnis "Okavango-Delta aus der Vogelperspektive mit Heike" gibts auf www.kalahari-flying-club.org.
Thank you sooo much Heike for all your help!!
By the way: Einige "Mitleser" koennen ueber den Back-Button des Browsers nicht mehr zurueck zum Blog. Einfachste Loesung: Rechtsklick auf das Bild und das Bild/Link in neuem Fenster oeffnen. Danke Johanna fuer den Hinweis!
Viele Gruesse aus Maun
Bernd

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