Auch die Einreise nach Sambia war relativ schmerzfrei. Mit der Faehre ueber den Zambezi - Welcome to Sambia!
In einer Stunde waren alle Formalitaeten erledigt, unangenehm dabei nur die hohen Gebuehren (70 US$ fuer Visa und roadtax) und die sengende Hitze (Swakopmund ist zu kalt, Sambia ist viel zu heiss. Ja so isser halt der deutsche Touri als solcher. Immer was zu meckern). Ich stand schon kurz davor aus den Behoerdenklauen entlassen zu werden, als noch jemandem einfiel, dass man mir noch ne Kfz-Versicherung aufs Auge druecken muesse. Das war dann aber doch a bisserl zu viel fuer den Schwaben aus Ueberzeugung und ich hab den altbewaehrten Blutspendeausweistrick gezogen:
Die Jungs mit irgendeinem offiziell aussehenden Dokument davon ueberzeugen, dass dies genau die erforderliche Versicherung ist. Blutspendeausweis war grad nicht zur Hand, mein Allianz-Schutzbrief hats aber auch getan. Das dicke Heftchen mit bunten Bildern und viel Kleingedrucktem in deutsch ging problemlos als Kfz-Versicherung durch. Zum Glueck Allianz versichert!
"Bei einem solch wunderschonen Anblick wie diesem, stoppen Engel in ihrem Flug, um hinunterzustarren". Das schrieb der Entdecker David Livingstone in sein Tagebuch, als er die Victoriafaelle 1855 erstmals sah. Um diese Jahreszeit sind die Faelle leider nicht ganz so beeindruckend wie kurz nach der Regenzeit. Dafuer ist es moeglich ueber die trockenen Flussbaenke bis ganz an die Klippen heranzugehen, ueber die der Zambezi hinunterdonnert, um tief unten beim Aufschlag eine riesige Gischtwolke zu erzeugen. In der Kololo-Sprache heissen die Faelle Mosi-oa-Tunya. Der Rauch der donnert!
Ein Reisetag in Afrika bietet viele Eindruecke, er bringt schoene und weniger schoene Erlebnisse mit sich. Die Herausforderung des Alleinreisens besteht darin, die Eindruecke allein "auszuhalten", sie nicht mit einem Anderen teilen zu koennen. Hier fehlen mir vor allem die messerscharfen Analysen von Peter.
Die abendlichen Gespraeche mit anderen Reisenden bieten da keinen gleichwertigen Ersatz. Sie bleiben meist oberflaechlich.
Ich habe deshalb meine Kommunikationstaktik geaendert. Pausen mache ich jetzt bewusst in Doerfern, um mit den "Locals" ins Gespraech zu kommen. Sambia ist ideal fuer diese geaenderte Taktik.
Das Land ist teuer, die Menschen sind unfreundlich und korrupt. So weit meine Vorurteile. Das ganze Land scheint mich nun eines Besseren belehren zu wollen.
Bei Trink- und Essenspausen produziere ich keine Menschenauflaeufe - sehr unafrikanisch. Die Menschen sind zurueckhaltend, meist geh ich auf sie zu mit dem Vorteil, nicht die ueblichen Fragen nach dem woher, wohin, wie schnell laeuft das Motorrad, gestellt zu bekommen, sondern selbst mehr vom Leben der Menschen zu erfahren. Das fuehrt zu Gespraechen mit wahrer Freundlichkeit, Herzlichkeit und ehrlich gemeinten guten Wuenschen zur Verabschiedung. Auch die zunaechst grimmigen Polizisten lassen sich lieber auf ein freundliches Gespraech ein, statt mir eine Geldbusse aufzubrummen. Ich hatte in der Oeffentlichkeit geraucht, nicht wissend, dass dies in Sambia verboten ist.
Die Freundschaft mit den Sambiern muss ja nicht gleich so weit gehen, dass ich deren seltsame Innereien von seltsamen Fischen esse.
Trotz bitterer Armut und Abhaengigkeit von Weltbank und internationalen Hilfsorganisationen, scheint die Nation ueber ein gesundes Selbstwertgefuehl zu verfuegen. Wohl eine gute Basis fuer eine bessere Zukunft!
So sehen das auch grosse auslaendische Konzerne, die mehr und mehr im Land investieren. Dies fuehrt aber auch zu recht pervertierten Stilblueten. In Sambia sind luxurioese Lodges entstanden, die u.a. GameDrives durch Doerfer anbieten, also Pirschfahrten zur Menschenbeobachtung, selbstverstaendlich ohne aus den klimatisierten Bussen auszusteigen - die bettelarmen Menschen koennten ja Boeses im Sinn haben!
Es ist wie immer im Leben. In einer positiven Grundstimmung dem Land gegenueber faellst es leichter selbst zwiespaeltige Dinge positiv zu bewerten. So ist die lange Fahrt ueber eine Rumpelpiste keine Qual, ich empfinde es vielmehr als etwas Faszinierendes, beinahe Mystisches, wenn mich entgegenkommende LKW's in eine riesige rote Staubwolke huellen.
Und dann haette ich im Auftrag der sambischen Gefluegel-Vereinigung noch bekannt zu geben:
Esst zum Wohle Eurer Gesundheit jeden Tag ein Ei!
Viele Gruesse
Bernd
Eiesser
In einer Stunde waren alle Formalitaeten erledigt, unangenehm dabei nur die hohen Gebuehren (70 US$ fuer Visa und roadtax) und die sengende Hitze (Swakopmund ist zu kalt, Sambia ist viel zu heiss. Ja so isser halt der deutsche Touri als solcher. Immer was zu meckern). Ich stand schon kurz davor aus den Behoerdenklauen entlassen zu werden, als noch jemandem einfiel, dass man mir noch ne Kfz-Versicherung aufs Auge druecken muesse. Das war dann aber doch a bisserl zu viel fuer den Schwaben aus Ueberzeugung und ich hab den altbewaehrten Blutspendeausweistrick gezogen:
Die Jungs mit irgendeinem offiziell aussehenden Dokument davon ueberzeugen, dass dies genau die erforderliche Versicherung ist. Blutspendeausweis war grad nicht zur Hand, mein Allianz-Schutzbrief hats aber auch getan. Das dicke Heftchen mit bunten Bildern und viel Kleingedrucktem in deutsch ging problemlos als Kfz-Versicherung durch. Zum Glueck Allianz versichert!
"Bei einem solch wunderschonen Anblick wie diesem, stoppen Engel in ihrem Flug, um hinunterzustarren". Das schrieb der Entdecker David Livingstone in sein Tagebuch, als er die Victoriafaelle 1855 erstmals sah. Um diese Jahreszeit sind die Faelle leider nicht ganz so beeindruckend wie kurz nach der Regenzeit. Dafuer ist es moeglich ueber die trockenen Flussbaenke bis ganz an die Klippen heranzugehen, ueber die der Zambezi hinunterdonnert, um tief unten beim Aufschlag eine riesige Gischtwolke zu erzeugen. In der Kololo-Sprache heissen die Faelle Mosi-oa-Tunya. Der Rauch der donnert!
Ein Reisetag in Afrika bietet viele Eindruecke, er bringt schoene und weniger schoene Erlebnisse mit sich. Die Herausforderung des Alleinreisens besteht darin, die Eindruecke allein "auszuhalten", sie nicht mit einem Anderen teilen zu koennen. Hier fehlen mir vor allem die messerscharfen Analysen von Peter.
Die abendlichen Gespraeche mit anderen Reisenden bieten da keinen gleichwertigen Ersatz. Sie bleiben meist oberflaechlich.
Ich habe deshalb meine Kommunikationstaktik geaendert. Pausen mache ich jetzt bewusst in Doerfern, um mit den "Locals" ins Gespraech zu kommen. Sambia ist ideal fuer diese geaenderte Taktik.
Das Land ist teuer, die Menschen sind unfreundlich und korrupt. So weit meine Vorurteile. Das ganze Land scheint mich nun eines Besseren belehren zu wollen.
Bei Trink- und Essenspausen produziere ich keine Menschenauflaeufe - sehr unafrikanisch. Die Menschen sind zurueckhaltend, meist geh ich auf sie zu mit dem Vorteil, nicht die ueblichen Fragen nach dem woher, wohin, wie schnell laeuft das Motorrad, gestellt zu bekommen, sondern selbst mehr vom Leben der Menschen zu erfahren. Das fuehrt zu Gespraechen mit wahrer Freundlichkeit, Herzlichkeit und ehrlich gemeinten guten Wuenschen zur Verabschiedung. Auch die zunaechst grimmigen Polizisten lassen sich lieber auf ein freundliches Gespraech ein, statt mir eine Geldbusse aufzubrummen. Ich hatte in der Oeffentlichkeit geraucht, nicht wissend, dass dies in Sambia verboten ist.
Die Freundschaft mit den Sambiern muss ja nicht gleich so weit gehen, dass ich deren seltsame Innereien von seltsamen Fischen esse.
Trotz bitterer Armut und Abhaengigkeit von Weltbank und internationalen Hilfsorganisationen, scheint die Nation ueber ein gesundes Selbstwertgefuehl zu verfuegen. Wohl eine gute Basis fuer eine bessere Zukunft!
So sehen das auch grosse auslaendische Konzerne, die mehr und mehr im Land investieren. Dies fuehrt aber auch zu recht pervertierten Stilblueten. In Sambia sind luxurioese Lodges entstanden, die u.a. GameDrives durch Doerfer anbieten, also Pirschfahrten zur Menschenbeobachtung, selbstverstaendlich ohne aus den klimatisierten Bussen auszusteigen - die bettelarmen Menschen koennten ja Boeses im Sinn haben!
Es ist wie immer im Leben. In einer positiven Grundstimmung dem Land gegenueber faellst es leichter selbst zwiespaeltige Dinge positiv zu bewerten. So ist die lange Fahrt ueber eine Rumpelpiste keine Qual, ich empfinde es vielmehr als etwas Faszinierendes, beinahe Mystisches, wenn mich entgegenkommende LKW's in eine riesige rote Staubwolke huellen.
Und dann haette ich im Auftrag der sambischen Gefluegel-Vereinigung noch bekannt zu geben:
Esst zum Wohle Eurer Gesundheit jeden Tag ein Ei!
Viele Gruesse
Bernd
Eiesser
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