Samstag, 19. September 2009

Transafrikareisende sind Helden


Wenn sich gestandene Mannsbilder auf den Weg machen Afrika per Motorrad zu durchqueren ist klar, dass diese Spezies des Homo Sapiens aus ganz besonderem Holz geschnitzt sein muss.
Auf ihren staehlernen Roessern wuehlen sich die Abenteurer unermuedlich ueber endlos lange Sandpisten. Mensch und Maschine kaempfen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit den extremen Lebensbedingungen auf dem schwarzen Kontinent. Sie rasten nicht ehe das in weiter Ferne liegende Reiseziel erreicht ist.
Und so sehen diese rastlosen Helden der Neuzeit bei der Erfuellung ihrer schwierigen und kraeftezehrenden Mission aus:

Die ersten erfreulichen + unerfreulichen Erlebnisse mit dem afrikanischen Wildlife haben wir nun auch hinter uns. Hoechst erfreulich war dieses kleine Kerlchen da:

Ein zahmes Erdmaennchen in der White Lady Lodge bei Uis. Mit diesem putzigen Fellknaeuel auf dem Arm bin ich zum Mittelpunkt einer gerade ankommenden kanadischen Rentner-Truppe mutiert.

Der zahme Springbock gab sich anfangs auch noch recht friedlich:

Nachts fand er Gefallen an meinem Zelt und knabberte genuesslich dran rum. Irgendwann hatte ich keinen Bock mehr auf Springbock und bin raus, um ihm mal ordentlich die Meinung zu geigen. Das haett ich mal lieber bleiben lassen. Sofort ging dieses Mistvieh mit den Hoernern voraus auf mich los und haett mich beinah an den naechsten Baum genagelt. Der Kampf mit der blutruenstigen Bestie wogte hin und her, irgendwann blieb mir aber nur noch die Flucht nach vorn, hoch auf die gemauerte Kochstelle. Da stand ich nun wie ein Haeufchen Elend, unter mir der Wut-Springbock. Um Hilfe rufen?
Ne, die Bloesse wollt ich mir auch nicht geben. Schliesslich hatte ich nicht mehr an als ne Unterhose an.
Zu meinen Glueck trieben Peter die naechtlichen Kampfszenen aus dem Zelt. Gemeinsam, jeder an einem Horn, zerrten wir die Bestie zum naechsten Baum und leinten sie mit Spanngurten an. Das wiederum gefiel dem Herrn Springbock ueberhaupt nicht. Er ist es offensichtlich nicht gewohnt an der Leine zu gehen, weshalb er sich mit dem Spanngurt um den Hals langsam aber sicher zu Tode strangulierte. Also wurde aus der Bernd-Rettungsaktion ne Springbock-Rettungsaktion. Wir befreiten ihn und er suchte das Weite.
Ihr Springboecke Namibias lasst Euch gesagt sein:
Legt Euch nicht mit germanischen Motorradhelden an!

Waidmanns Heil aus Namibia
Bernd


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